Auch der Ast ist dem Mensch ein Werkzeug – Werkzeuge und deren Entwicklung über die Jahrhunderte

Werkzeuge sind typisch für den Menschen. Noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden den Kindern in der Schule beigebracht, dass der Gebrauch von Werkzeug ein wesentliches Unterscheidungskriterium zwischen Mensch und Tier darstelle. Wir wissen, dass diese Lehrmeinung falsch ist, denn auch bestimmte Schimpansenarten nutzen einen Ast, um Honigameisen aus dem Nest zu ziehen. Eine ähnliche Art der Nahungsgewinnung gibt es heute noch bei den australischen Ureinwohnern, die mit einen Ast Termiten aus ihren Hügeln fischen.

Der Gebrauch von Werkzeug ist also kein Alleinsteinstellungsmerkmal der Gattung Mensch, aber er ist dennoch sehr kennzeichnend für den Menschen. Die Anfänge des Werkzeuggebrauches liegen weit zurück im Paläolithikum. Durch die Kombination von bearbeiteten Steinen und Holzstücken schufen schon die Vorläufer des heutigen Menschen Waffen, die es Ihnen ermöglichten, körperlich weit überlegene Tiere zu erlegen. Weitere Werkzeuge, wie etwa einfache Messer, dienten dann dazu, die Beute zu erlegen und zu verspeisen.

Waffen bilden einen roten Faden bei der Erfindung von neuen Werkzeugen. Die Erfindungen im Bereich der Metallurgie in der Bronze- oder Eisenzeit wurden in erster Linie davon getrieben, bessere und mächtigere Waffen zu entwickeln. Die Nutzung der neuen Techniken für zivile Zwecke, etwa im Ackerbau oder für handwerkliche Tätigkeiten, stand in der Regel erst an zweiter Stelle.

Der Slogan „Schwerter zu Pflugscharen“, der in der Zeit der kommunistischen Revolutionen geprägt wurde, ist dem Grunde nach obsolet. Die Mehrzahl der Werkzeuge des Menschen ist aus Waffen hervorgegangen. So wurde etwa aus dem Speer der Spieß oder aus dem Schwert das Messer. Oft, vor allem in der Neuzeit, waren es aber insbesondere die Techniken, die bei der Waffenherstellung erfunden und dann zur Werkzeugherstellung genutzt wurden.

Neben Waffen war es insbesondere der Handel, der die Erfindung von Werkzeugen beeinflusste. Navigationswerkzeuge wie der Kompass oder der Sextant dienten dazu, neue Wege und Routen für den Handel zu erkunden. In Folge davon prosperierten auch Transportwerkzeuge wie etwa die Eisenbahn. Werkzeuge aller Art und nicht nur für den Profi gibt es heutzutage in jedem gut sortierten Laden oder auch im Fachhandel, wie z.B. der von Klaus Euler.

Das enge Zusammenwirken aus militärischen und zivilen Erfordernissen bei der Entwicklung von Werkzeugenzeigt sich bis in unser Zeitalter. Das wohl mächtigste Werkzeug der heutigen Zeit, das Internet, geht auf eine Erfindung der Militärs zurück, die auf einen Ausfall ihrer Kommunikationstechniken vorbereitet sein wollten. Werkzeuge und deren Entwicklung über die Jahrhunderte sind also eng mit der militärischen Entwicklung verknüpft.