Tibet: Literatur und Unterstützung

Die Unruhen in Tibet, die Olympiade in China, ein Fackellauf mit Hindernissen… Wird die Welt endlich aufmerksam auf das Unrecht, das seit über einem halben Jahrhundert in Tibet geschieht? Und wenn ja, wie lange wird unsere Aufmerksamkeit auf Tibet ruhen? Bis die Olympiade vorüber ist? Und dann? – Es ist nun gerade etwas mehr als zwölf Jahre her, daß ein deutscher Bundeskanzler auf seiner Chinareise „Tibet als integralen Bestandteil Chinas“ definierte. Das ist die Realpolitik seit dem Einmarsch der Chinesen in Tibet, dem darauffolgenden Völkermord und der bis heute andauernden brutalen Unterdrückung.

Es ist gut, daß der Mantel des Schweigens endlich zerrissen ist. Doch wir sollten verhindern, daß das nächste Mäntelchen darübergebreitet wird, wenn die Olympiade vorüber ist und man zur normalen (Wirtschafts-)Politik mit China zurückkehrt. Ich hoffe, daß die Unterstützung der Tibet-Initiativen auch über das Jahr 2008 hinaus anhält. Daher an dieser Stelle drei Links zur Unterstützung aktueller Aktionen sowie dauerhafter Initiativen:

  • Petition für die Respektierung der Menschenrechte in China – Aufforderung an die chinesische Regierung für einen Dialog mit dem Dalai Lama (aktuell bereits von 1.650.500 Menschen unterzeichnet!):  http://www.avaaz.org/de/tibet_end_the_violence
  • Die Tibet-Initiative bietet in Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Filmtagen, Veranstaltungen und auf einer hervorragenden Homepage Informationen über die Zustände in Tibet – mit über 50 Regionalgruppen in ganz Deutschland: http://www.tibet-initiative.de
  • Das tibetische Zentrum in Hamburg ist ein buddhistisches Meditations- und Studienzentrum unter der Schirmherrschaft Seiner Heiligkeit XIV. Dalai Lama. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur authentischen Überlieferung des Buddhismus hierzulande. Auf der Homepage des Zentrums finden sich auch viele Niederschriften von Vorträgen des Dalai Lamas und anderer LehrerInnen. Eine Fundgrube für alle InteressentInnen des tibetischen Buddhismus: http://www.tibet.de

Es gäbe noch viele weitere Links zu nennen, doch möchte ich mich heute mit diesen dreien begnügen. Zuletzt jedoch noch ein paar Buchhinweise:

~ Eliot Pattison hat mit dem Bestseller-Roman „Der fremde Tibeter“ eine außergewöhnliche Krimi-Reihe veröffentlicht, die das Leben in Tibet in all seinen Facetten wiedergibt: Die Mühe des Alltags und das Leiden durch die chinesische Unterdrückung werden ebenso realistisch widergespiegelt wie die tiefe Weisheit und der unglaubliche Schatz der spirituellen Tradition Tibets. Es sind spannende und schonungslose Bücher, die aufwühlen, berühren, zum Nachdenken zwingen, aber im Endeffekt positiv bewegen und inspirieren:

Eliot Pattison

(1) Der fremde Tibeter, Aufbau Taschenbücher 2002
(2) Das Auge von Tibet, Aufbau Taschenbücher 2003
(3) Das tibetische Orakel, Aufbau Taschenbücher 2005
(4) Der verlorene Sohn von Tibet, Aufbau Taschenbücher 2006
(5) Der Berg der toten Tibeter, Ruetten & Loening 2007

~ Ulli Olvedi läßt den Geist des tibetischen Buddhismus direkt zum Herzen sprechen. Ihre Romane „Wie in einem Traum“ und „Die Stimme des Zwielichts“ sind reiner Seelenbalsam. Allein das Lesen darin beruhigt das Gemüt und schenkt selbst in schweren Zeiten inneren Frieden – so sehr spricht die gelebte Weisheit aus diesen Büchern. Daher möchte ich ihre Werke ganz besonders ans Herz legen. Sie vermitteln den Geist der lebendigen Weisheit Tibets:

Ulli Olvedi

(1) Wie in einem Traum, Knaur Taschenbücher 2001
(2) Die Stimme des Zwielichts, Knaur Taschenbücher 2002
(3) Der Schrei des Garuda, Knaur Taschenbücher 2004
(4) Die Energien des Lebens und des Sterbens, O.W. Barth 2007

Weshalb ich diese Bücher hier empfehle? Weil sie helfen, zu verstehen, welch wichtige Rolle Tibet für uns alle spielt. Während unsere Kultur den materiellen Wohlstand erarbeitet hat, wurden in Tibet die Wege zur geistigen Freiheit weiterentwickelt. Das ist das Geschenk Tibets an die Welt.